Kos hat im Sommer, von Mai bis Oktober, vornehmlich nördliche bis nordwestliche Winde, da hier die Auswirkungen des Meltemi, der in der Zentralägäis große Stärke erreichen kann, nur noch weniger stark zu spüren sind.
Wenn Sie, was ich dringend empfehle, auf der griechischen Wind/Wetter-App von POSEIDON das voraussichtliche Wetter und die Windsituation beobachten, werden Sie sicher bald sehen, daß schon wenige Meilen westlich von Kalymnos, Leros, Patmos deutlich stärkerer Wind herrscht, oft 2-3 Bft stärker.
Unser Segelrevier hat meist 3-5 Bft. und dies auch noch meisten zeitlich gut einschätzbar.
Wenn der Wind durchsteht, also ein Meltemi herrscht, bleibt es auch im Ostteil der Ägäis windig und wer dann nach N will, sollte sehr, und ich meine sehr, früh den Anker lichten, denn in der Zeit, bis die Sonne wieder stärker scheint, sind die Wellen und der Wind meistens weniger stark.
Zeigt POSEIDON nachlassende Winde an, kann man sich da meistens auch darauf verlassen. Meistens - nicht immer.
geht von einer normalen Nord-/ Nordwestwindlage aus. Die beschriebenen Inseln und Buchten liegen unterschiedlich weit voneinander entfernt, und so kann man seine eigene Route je nach Sportlichkeit oder Urlaubswunsch zusammenstellen.
Los geht Ihre Segelreise in der Marina Kos und wir nehmen erst einmal Kurs auf die nordnordöstlich gelegene Spitze der Bordrum-Halbinsel, erkennbar an den vielen weißen Häusern und Hotels.
Dies deshalb, da wir mit einem gehörigen Abstand (mindestens 1 sm, je nach Tiefgang) von der Ostspitze der Insel Kos bleiben müssen, denn hier haben sich Flachs aus Sand gebildet und die sollte man erst umfahren.
Das Beobachen des Tiefenmessers ist hier unbedingt erforderlich, da sich die Flachs je nach Wind auch verschieben.
Sollte, was im Frühjahr und Herbst eher der Fall ist, aber auch im Sommer ml ein oder zwei Tage vorkommen kann, der Wind aus Süden kommen, kann man das nutzen und sich auf der Ostseite der Insel Kalymnos nach N bewegen, vielleicht auch gleich möglichst weit, dann hat man den Rest der Woche Halbwind oder achterliche Brise.
Zuerst passieren wir dabei dann die Ostbucht der Insel Pserimos, die sich für einen Badestop tagsüber eignet, aber aufgrund der nicht selten anlandenden Flüchtlingsboote (von der Türkei sind es nur wenige Seemeilen) nicht für eine Übernachrung genutzt werden sollte.
Bei Nordwind legen wir nach einer Wende einen Kurs parallel zur Nordküste von Kos an und segeln an Lambi, Zipari und Tigaki vorbei in Richtung Kalymnos. Die Militärstation und griechische Flagge auf der Ostspitze von pserimos ist dabei eine gute Landmarke.
Nach gut 2 Stunden passieren wir die Südwestbucht von Pserimos, die man auch zum Übernachten nutzen kann. Ein kleiner, aber herrlicher Sandstrand, ein paar wenige Häuser, ein paar Tavernen am Strand - wären die vielen tagesgäste nicht, könnte man es für ein paradies halten - immerhin: ab etwa 16 Uhr wird´s ruhig...
Tagsüber kommen hier nämlich bis 16 Uhr 10-12 große Tagestouriboote aus Kos und hunderte oder tausende bevölkern den Strand, und sichern den Tavernen einen guten Umsatz.
Leider ist, wie überall in Griechenland, der dabei entstehende Müll ein Problem, was man betrübt feststellt, wenn man ein paar Meter den Berg hinauf oder ins Dorf hineinspaziert.
Die Bucht und der Strand sind aber dann abends völlig verlassen und man könnte denken, man habe sich in die Karibik verirrt. Man sitzt mit den Füssen fast alleine in einer Strandtaverne, Füsse im warmen Sand, das flache Meer schiebt kleine Wellen plätschernd heran und zwischendurch etwas Baden, Plantschen... so lässt es sich leben!
Bis die großen Kaiken ablegen, muss man in der Buchtmitte ankern, es ist gut haltender Sandboden, allerdings steht durch den durch die Meerenge umgelenkten Wind ziemlich Schwell herein, der bei westlicherem Wind auch sehr lästig sein kann.
Am späten Nachmittag kann man dann bis zum nächsten Morgen 9 Uhr an den Anleger fahren, dabei nicht vorne längsseits, denn da kommt die Fähre von Kalymnos, sondern am Quai römisch-katholisch. Strom und Wasser gibt es nicht, und Vorsicht, denn ganz rechts liegt ein Betonklotz ca. 1m vor der Kaimauer und das kann für ein Ruder gefährlich werden, wenn Schwell kommt - und der kommt spätestens nachts zwischen 4 und 6 Uhr, wenn die Athen-Fähre nach Kos draußen vorbeischippert und dabei große Wellen verursacht!
Daher abends Heckleinen lockern und Abstand von der Kaimauer nehmen!
Der herrliche Sandstrand mit den Tavernen von ANNA und NIKOS und direkt daneben die SUNSET Taverne.
Man kann auch hinter den beiden Inseln zwischen Pserimos und Kalymnos ankern, aber dort liegen tagsüber stundenweise als Badestop die Touriboote, entsprechend vermüllt ist der Meeresgrund, leider. Und es ist recht schaukelig.
Bekannt und beliebt ist einige wenige Seemeilen nördlich auf Kalymnos auch die schmale Bucht von VATHI - ein Minifjord mit kleinem Anleger, ebenfalls tagsüber Tourimassen.
Leider treffen sich abends einige Teenager an der Kaimauer, und dann kann es passieren, daß überlaute Autoradio-Musik wummert ... ich persönlich gehe deswegen dort nicht mehr hin.
Der große Hafen ist gut geschützt, man läuft einfach geradeaus bis zur Kaimauer. Wenden, ca. 15-20m Kette, der Grund ist gut haltender Matsch.
Dort wartet meist schon ein "Mooring Man" und der Chef Giannis, die sich um die Leinen, Strom und Wasser (bei Bedarf) kümmern. Er ist oft etwas "grantig", aber mit etwas Trinkgeld hellt sich die Miene auf....
Für eine Shopping Tour und Versorgung einer Yacht auf einer Segelreise ist Pothia ideal, jedoch ist die Stadt aufgrund der umliegenden Berge windgeschützt, also im Sommer heiß.
Aber es gibt am Ort in Laufweite alles, was man braucht, die vielen Tavernen und auch gute Pizzerien sowieso.
Direkt nahe dem Anlieger auf der anderen Strassenseite ist ein Fischgeschäft, Obstgeschäft und ein Supermarkt, außerdem ein Schiffsausrüster.
Eine Wäscherei ist etwa 1km entfernt entlang der vielbefahrenen, wenngleich extrem schmalen Hauptstrasse (Einbahn, immerhin) - diese mal entlangzugehen ist ein spannendes Erlebnis - Griechenland at it´s best!
Die Parallelgasse zur Hafenpromenade entwickelt sich in den letzten Jahren zu einem Schmuckkästchen mit kleinen Lädchen, Bars und netten urigen Lokalen. Es gibt dort auch eine Kegelbahn, Billard und Internet-Games...klimatisiert.
Bei technischem Bedarf (Motorproblem) bitte mich kontakten, ich kenne erstklassige Techniker dort.
Segelt man von Pothia Richtung Nordwesten passiert man zuerst die schmale Bucht VLYCHADA. Dort kann man zwischen Ferienhäusern und 2 kleinen Stränden ankern. Am Strand gibt es ein pittoreskes "Meeresmuseum" - kostet nicht viel, einen neugierigen Blick ist es wert. Schräg gegenüber liegen zwei kleine Inseln, hinter der rechten (von Vlychada aus gesehen) kann man ankern, auch über Nacht, wenn es nicht so windig ist, es schaukelt aber ziemlich.
Weiter geht die Segelreise nach Norden. Nach der Passage erreicht man den Meereskanal von TELENDOS - hier kann man auf der Telendos-Seite nahe bei einem Minihafen ankern, weiter NE nicht, dort liegen auch weit außerhalb der Ankerverbotszone Stromkabel! Blöd, wenn der Anker eines fängt...
Auf den Verkehr der kleinen Fährboote zwischen Myrties und Telendos sollte man achten. Der kleine Hafen von Myrties auf der Kalymnos-Seite ist nur für sehr kleine Boote geeignet.
Man liegt hier relativ ruhig, auch bei viel Wind , ein schöner Platz und auf Telendos gibt es diverse Tavernen.
Etwa 3 sm weiter erreicht man EMBORIO , ein kleines Feriendorf mit ein paar kleinen Tavernen und ansonsten nur Ferienhäusern. Wegen der großen Wassertiefe liegen Bojen aus. Offiziell dürfen die Wirte dafür nichts verlangen oder den Besuch in der Taverne erwarten, tatsächlich macht man sich keine Freunde, wenn man dort anlegt, aber dann nicht in die nächstgelegene Taverne geht...
Auf der Ostseite von Kalymnos gibt es eine weitere Bucht, die sich in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp entwickelt hat: PALIONISOS
Auch hier liegen vor einem kleinen Strand Bojen aus, die Weißen "gehören" zur links oben gelegenen Taverne , die Roten gehören zur rechts gelegenen Taverne Ilias. Beide haben gute, bodenständige griechische Speisen zu moderaten Preisen. Hier wird darauf geachtet, daß nur Tavernengäste an den Bojen anlegen. Man kann aber entlang des Ufers oder gegenüber in kleinen Einbuchtungen r-k-mit (langen) Landleinen anlegen und muss nicht in die Taverne gehen. Aber die Küche ist es wert!
Die am Strand befindliche Bar gehört zum dahinter gelegenen Glamping-Areal.
In Palionisos kommt nachmittags spätestens ziemlich Wind auf, auch Fallböen. Die Berge außenrum sind hoch und steil und sind ein beliebtes Ausflugsziel für Freeclimber bis in den November hinein.
Leros liegt weiter nördlich
Leros war wärend der Junta-Regierung viele Jahre ein KZ für politische Gefangene und psychisch Kranke, und es gibt immer noch Psychiatrische Kliniken auf Leros. Die Marinebasis ist weitgehend aufgelöst.
Die Bewohner sind dadurch finanziell nicht so abhängig vom Tourismus, was sich eigentlich recht angenehm auswirkt, denn durch die geringe touristische Aktivität bleibt das lokale Ambiente gesund.
Im Süden liegt die große Bucht von XEROKAMBOS - hier befindet sich ganz am nördlichen Ende eine Art Hafen, der aber nur für Fischer und Einheimische zugänglich ist. Segler ankern oder nehmen eine der noch (kaum erkennbaren, weil an Plastikflaschen fixierten) herumschwimmenden Mooringleinen - die dazugehörigen Bojen musste wegen Streitigkeiten der Wirte entfernt werden, die jetzigen noch vorhandenen Mooringleinen sind Relikte und "inoffiziell". Wer diese nimmt, sollte tauchen und nachkontrollieren, ob die Leine stabil genug ist.
In Xerokambos gibt es etwa in 1 km Entfernung einen Minimarkt, außerdem 2 Tavernen, rechts eine normale griechische und etwas mittig eine mit etwas gehobenem Touch: ALONI , beide direkt am Strand gelegen.
Es fährt auch stündlich ein Bus nach Lakki.
Xerokambos selbst ist relativ ruhig, wenig Touristen.
Allerdings gibt es eine große Zahl an Flüchtlingen, die teilweise versuchen, eine "Weiterfahrt" zu erlangen.
Hier sollte man vorsichtig sein, und niemanden an Bord nehmen - auch nicht zum gutgemeinten, vermeintlich harmlosen Kaffeeklatsch...!
Apropos: auf der gesamten Ostseite von Leros und Kalymnos ist mit Kontakt zu Flüchtlingsbooten zu rechnen.
Bei Sichtung eines Flüchtlingsboote keinesfalls hinfahren, sondern sofort auf Kanal 16 die nächstmögliche Küstenwache rufen.
Leider zerschneiden zunehmend Flüchtlinge die Gummiboote, wenn sie andere Boote sehen, um in "Seenot" zu geraten - bleiben Sie auf jeden Fall aber in weitem Abstand in Luv und geben Sie nötigenfalls Schwimmhilfen aus.
Keinesfalls sollte man dort hinfahren, denn wenn plötzlich 30, 40 oder 50 (meistens junge) Männer Ihr Boot entern, ist die Situation extrem gefährlich.
Die Küstenwache ist ständig auf Streife und binnen kürzester Zeit vor Ort! Man sollte also eher dicht an der Ostküste der Inseln bleiben und bei kritischen Situationen sofort die Coast Guard anfunken!
Auf der Ostseite von Leros befindet sich auch der kleine Ort ALINDA , der sich zum Tagesausflugsziel reicher türkischer Bootsbesitzer entwickelt hat. Auf dem Berg sieht man ehemalige Windmühlen und Reste einer alten Johanniterfestung, unten ein reiner Fischerhafen.
Hier liegen im Sommer die türkischen Megayachten in Reih und Glied, und die Lokale sind brechend voll entsprechend hoch sind die Preise.
Wer in Alinda an eine Boje geht, wird (Stand Sommer 23) mit erheblichen Gebühren belastet (12m Boot 23 EUR ...)
Weiter nach N befindet sich in einer großen, nach Osten offenen Bucht der Ort AGHIA MARINA, die Uferbereiche sind auch im Hafen sehr flach, und kaum Tourismus. Leider gefällt sich die Jugend - wie überall auf Leros - darin, tagaus tagein mit aufgebohrten Mopeds herumzurasen
Segelt man von Xerokambos her kommend an der Westseite entlang, kommt man nach wenigen Seemeilen zu dem geschützten Naturhafen von LAKKI
Hier sind alle Geschäfte des Tagesbedarfs zu finden.
Lakki war die Hauptstadt und im 2.Weltkrieg auch ein Militärstützpunkt der diversen Besatzer, architektonisch erkennt man den italienischen Stil. In den letzten Jahren hat man begonnen, die teilweise schönen Villen zu restaurieren.
Man kommt sich teilweise vor wie in Italien.
In Lakki hält auch die Athen-Fähre und natürlich alle kleinen Inselfähren.
Leros hat zudem eine große Marina, und eine kleinere Privatmarina: Dock & Moore - wer hier anlegen will, sollte tunlichst vorher einen Platz reservieren.
Es ist aber kein Problem, im Hafenbecken zu ankern oder neben der Privatmarina anzulegen - dann halt ohne Wasser und Strom.
Beim Auslaufen und Nordkurs sollte man große Vorsicht walten lassen, denn etwa 1 sm n-lich der Ausfahrt stehen weit hinaus einige große Klippen, wer da "schläft" erlebt womöglich einen Crash....
Vor der Nordseite von Leros liegt eine langgezogene Insel, die die Nordküste vor Wind und Wellen schützt. Noch auf Leros befindet sich eine absolut "hurricanesichere" Bucht namens PANTELI mit der direkt danebenliegenden Landebahn des Flughafens - ab hier geht es , wie auch von Kalymnos, mehrmals täglich nach Athen, manchmal auch nach Thessaloniki.
Kein schöner Liegeplatz, aber im Notfall absolut sicher.
Genau gegenüber die Bucht von ARCHANGELOS - hier betreibt eine Familie im Sommer eine Taverne mit bodenständigem griechischem Essen.
Die Bucht hat guten Ankergrund, aber im Sommer oft recht voll und dann solte man darauf achten, ob die umliegenden Skipper ihre Anker gut eingefahren haben, es kann nachts recht windig werden und (nachts!) slippende Anker nebst dann treibenden Yachten sind dann sehr stressend!
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