Da der Wind im Sommer meistens aus dem Norden weht, kann man sich auch die ersten Tage des Segeltörns gemütlich bis flott vom Wind nach Süden schieben lassen.
Zurück geht es dann etwas sportlicher.
Wenn man von der Kos Marina lossegelt, sind es etwa 16 Seemeilen bis nach KARDAMENA an der Südseite von Kos. Die Beschreibung ist auf der Seite der Insel Kos nachzulesen. Unterwegs kann man einen Badestop vor dem Strand bei Aghios Fokas ca. 1 sm nach dem Marine-Aussichtspunkt auf dem Kap einlegen.
Kardamena ist ein sehr touristischer Ort, es gibt einige wenige Liegeplätze mit Strom/Wasser in der Hafeninnenseite, allerdings sind einige Plätze für die Tagesausflugsboote reserviert. Der Hafen hat viele Bars, Tavernen und es ist viel los bis spät in der Nacht.
Wenn man sehr geringen Tiefgang hat, kann man im äußeren Hafenbereich ankern oder anlegen, aber es gibt keinen Strom und kein Wasser. Alternativ kann man ganz gut etwas außerhalb ankern, da es die Leeseite von Kos liegt, ist es im Sommer ganz gut zu ankern, im Frühjahr und Herbst sowie Winter sollte man da nur ankern, wenn man sicher ist, daß die Wetterlage ruhig und stabil bleibt.
Von Kardamen sind es etwa 7 Seemeilen nach NISYROS PALI, dem kleinen Hafen von Nisyros, dessen Einfahrt man gut lotend passieren muss, da sie leicht versandet. Bei zu starkem Nordwind ist es schwierig, dort einzulaufen, obwohl eine vorspringende Kaimauer Wind- und vor Allem Wellenschutz gibt. In Lee wird es schnell flach, daher gut Fahrt im Schiff halten.
Wer direkt nach Pali segelt, erreicht den Hafen nach etwa 20 Seemeilen.
Pali ist gut geschützt und sicher, außerdem gibt es in Pali mehrere Tavernen mit guter basisgriechischer Küche.
Außer den Seglercrews gibt es kaum Touristen, und nachts ist es angenehm ruhig.
Wenngleich ich Pali erst als vorletzten Hafen vor dem Rückkehrtag empfehlen möchte, sei hier beschrieben, was man dort machen kann.
Man kann in Pali Mopeds leihen, um einen Ausflug nach Mandraki und zum Vulkan zu machen, die man allerdings zuerst betanken muss!
Die Tankstelle ist etwa 3 km in Richtung Mandraki, dem eigentlichen Hauptort der Insel, an welchem auch die Fähren und Tagesausflugsboote anlegen. In Mandraki ist ein netter Bummel durch die Gassen und zum Strand empfohlen, auch kann man gemütlich in einer Strandbar den Sonnenuntergang genießen.
Oberhalb von Mandraki befindet sich eine alte Festung, derer Ruinen man besichtigen kann.
Zum Anlegen ist Mandraki, da offen, über Nacht eher nicht geeignet, daher ist Pali die bessere Wahl für eine Übernachtung.
ist eine Vulkaninsel, und der dortige - derzeit ruhende - Vulkan liegt auf der Bruchkante, die sich in einem Kreis quer durch die Ägäis zieht.
Da der Vulkan ruht, kann man ihn erkunden, indem man zum größten und begehbaren der 3 inneren Krater fährt.
Die Erde dort ist heiß und weich, streckenweise abgesperrt, und es stinkt nach Schwefel... ein etwas gruseliges Erlebnis, aber daß etwas passiert, ist unwahrscheinlich, denn der Vulkan wird durchgehend seismologisch überdacht.
Oberhalb des Kraters liegt das Dörfchen Emborio und weiter südlich das einsame Nikia.
In Emborios gibt es eine urige Taverne mit griechischer Küche, sowie einem Balkon Richtung Caldera, der einen gewaltigen Ausblick bietet. Ein Besuch zu einem Mittagessen lohnt sich, kann aber auch daran scheitern, daß am Wochenende oder Feiertagen die Griechen auch dort gerne einkehren!
Daher am Besten vor der Abfahrt zur Caldera kurz anhalten und einen Tisch reservieren.
Nisyros liegt "windtechnisch" günstig für die Rückfahrt nach Kos, daher sollte man dies besser als letzten Übernachtungshafen vorsehen, und dann am nächsten Tag fast immer auf einem flotten "Amwindkurs" nach NE segeln zu können - wenn man früh dran ist, kann man noch in Aghios Fokas baden.
aber als Törnziel am ersten Segeltag ist aber TILOS besser - man hat meistens einen schönen Vorwindkurs, leicht raumschots "fliegt" man bei 3-5 Bft auf moderater Welle 31 Seemeilen nach exakt nach Süden - 180 Grad.
Im Hochsommer, Ende Juli bis Ende August oder auch Anfang September kann es aber auch sein, daß südlich von Kap Knidos, dort, wo die Ägäis in das Mittelmeer übergeht, der Wind einschläft und man unter Segel nicht mehr weiterkommt. Meistens kommt der Wind zwar nachmittags wieder, aber es gibt auch Flautentage.
Nach etwa 5-6 Stunden erreicht man die große Bucht von Livadia. Gleich einlaufend steuerbords befindet sich eine kleine Bucht, die man meistens für sich alleine hat, und die Einsamkeit und Ruhe genießen will.
Fährt man weiter in Richtung der dortigen Häuser, gelangt man vor einen großen Strand, dessen Meeresgrund stark mit Seegras bewachsen ist. Daher ist Ankern hier etwas tricky, man muss sich sehr gut vergewissern, daß der Anger eingegraben ist, und nicht etwa auf dem Gras liegt - in der Bucht fegen heftigste Fallböen herab, und dies lässt nicht immer nachts nach. Bei sehr starken Böen und erwartetem Meltemi sollte man sich nicht scheuen, einen 2.Anker auszubringen.
Wegen der Fallböen sollte man auch bereits an der Buchteinfahrt besser die Segel bergen und hineinmotoren.
Ganz hinten in der Bucht, vor den Häusern, liegt ein kleiner Hafen.
Hier findet mit Heck zur Pie, also römisch-katholisch - ca. 12 Yachten Platz, die vorderen 8 oder 10 haben Mooringleinen, ganz hinten muss man ankern. Bei dem oft starken Fallwind ist das Rangieren in dem kleinen Hafenbecken oft etwas stressig, man muss also immer gut Fahrt im Schiff haben und zügig anlegen. Im hafenecken gibt es gegenüber der Hecklieger 2 Längsseitsplätze, die manchmal auch im Päckchen belegt werden. Direkt am Hafen legt (außen) auch die Fähre an.
Es gibt Wasser und Strom und die Hafenmeisterin, eine auf Tilos lebende Deutsche aus Hamburg, kassiert die Hafengebühren (2023).
Mehrere sehr nette Tavernen am Hafen und Strand laden ein und sind empfehlenswert.
Ausflüge kann man ins alte, verlassene Dorf CHORIO machen, welches seit Jahrzehnten abends als Partylocation dient.
Ein paar Kilometer weiter erreicht man das Megalo Chorio (große Oberstadt), in welcher die meisten Einwohner von Tilos leben.
Von dort ist es nicht weit zum Sandstrand von Eristos. In Eristos kann man einlaufend gleich backbord unterhalb der Steilküste ankern, dort ist es steinig und man kann beim Schnorcheln Einiges sehen, während es vor dem Sandstrand unter Wasser auch nur Sand gibt und damit keine Fische.
Die Bucht von Eriston bietet sich auf dem Rückweg nach Norden an, auch die mehreren kleineren Buchen südlich von Eriston sind wunderbar einsame Ankerplätze
Ganz im Norden liegt die große Bucht von Agios Antonios. Der dortige kleine Fischerhafen ist für Boote mit wenig Tiefgang geeigent, ansonsten kann man in der Bucht gut ankern. Wenn man den letzten Abend nicht im Hafen von Pali verbringen möchte, kann man hier den Törn nochmal vor Anker ausklingen lassen, bevor man mit einem guten Anlieger nach Nordosten rauscht. Da der Wind nachmittags zulegt, ist es sinnvoll, nicht später als 11 Uhr dort loszusegeln, damit man spätestens gegen 18 Uhr an der Marina Tankstelle sein wird.
Weiter geht es von Tilos-Livadia nach Symi -->>
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